SETER BRYGGE 2012

Das Jahr 2012 stand für den Zwettler Fischerstammtisch wieder gänzlich im Zeichen unserer Stammtischreise nach Norwegen. Das Ziel lautete diesmal nach langer Diskussion SETER BRYGGE.

Geografisch in Mittelnorwegen gelegen, ist dieses Ziel auch mit dem Reisebus erreichbar. Rudi übernahm die Organisation und buchte unsere Reise beim österreichischen Reiseveranstalter „ANGEL- UND FISCHERREISEN“ als kombinierte Busreise mit Gerätetransport und Flugoption. Damit war für alle was dabei. Hannes und Jürgen genossen eine 3-tägige Anreise mit Fährüberfahrt nach Oslo und Transfer via Trondheim nach Seter Brygge und der Rest der Truppe flog von Wien über Amsterdam nach Trondheim, wo uns der Bus wieder aufnahm. Der größte Vorteil dieser Reise war aber, dass auch die „Flieger“ ihr gesamtes Angel- und Reisegepäck mit dem Bus nach Norwegen transportieren lassen konnten. Somit waren wir nur mit dem Handgepäck unterwegs, was das Ganze sehr stressfrei gestaltete.

Das gesamte Gepäck wurde am 15.07.2012 gemeinsam im Anhänger verstaut, denn für Hans und Jürgen ging die Reise ja bereits am Montag den 16.07.2012 los. Der Rest des Teams flog wie gesagt am 18.07.2012 nach und wurde am Flughafen Trondheim wieder aufgenommen. Den ersten Schock hatten wir ja schon verdaut, denn zur Überbrückung der Wartezeit waren ein paar norwegische Bierchen fällig. Die erste Rechnung ließ den Angstschweiß aufsteigen, denn der Gerstensaft war dort wahrlich kein Schnäppchen. Aber ja, wir sind ja auf Urlaub und wie heißt es so schön – „… es wird ein Geld sein und wir werden nimmer sein … “ – also trinken wir halt noch so ein Ründchen.

 

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Team Seter Brygge 2012 v.l.n.r.: Willi, Hannes, Rudi, Karl, Gio, Reini und Jürgen

 

Der Fischerstammtisch gibt aber bekanntlich nie auf und deshalb wagten wir gleich nach der Ankunft im Fischercamp SETER BRYGGE einen zweiten Versuch. Ab in die Kneipe und noch eine Runde bestellt – die Ernüchterung war groß, denn selbst in diesem 70-Seelen-Nest kostete ein Bier ca. 9 EURO. Ok, das war´s dann auf zum Quartier beziehen und Gepäck schleppen.

Wir bezogen das Robur 9, welches dem Steg mit den Angelbooten am nächsten lag. Bei unserer Ankunft war der ganze Hafen und das ganze Gelände in ein kühles Licht getaucht, das trotzdem einen ganz eigenen Reiz auf uns ausübte. Wir hatten zwar diesmal keine Mitternachtssonne, aber die paar Stunden stärkere Dämmerung waren nicht unangenehm.

 

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Die Zimmeraufteilung war schnell erledigt und ging wie folgt: Die „Schnarcher“ bekommen die Einzelzimmer und diejenigen die glauben, dass sie zur seltenen Gruppe der „Nichtschnarcher“ gehören, ein Doppelzimmer. Die Praxis zeigt zwar, dass hier bei manchem ein Mangel an Selbsterkenntnis vorliegt, aber wer hört sich schon selbst beim Schnarchen. Ich werde seit jeher der 1. Gruppe zugerechnet und hatte damit das Privileg ein Einzelzimmer zu beziehen. Nachdem die Zimmerauf-teilung geregelt und das Gepäck grob ausgepackt war, gab es noch einen letzten Schlummertrunk und dann fielen wir Todmüde ins Bett.

Unser erster Angeltag begrüßte uns mit Sonnenschein und einer leichten Brise. Also noch schnell die Boote von Campbetreiber Rune übernommen, Angelgerät montiert und raus aufs Meer. Der erste Tag fällt sagen wir mal unter den Begriff  „Gewöhnungsphase“.

 

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Camp Seter Brygge mit Steganlage

 

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Die 19 Fuß – 50 PS – Kværnø-Bootsflotte (rechts)  ist gut in Schuss, mit dem größeren Modell  links im Bild hatten wir Motorprobleme

Wir hatten zu Beginn stärkere technische Probleme, deren Ursache es zu ergründen galt. Es fielen abwechselnd GPS und/oder Kartenplotter bzw. Echolot aus. Auch unsere mitgebrachten Hand-GPS mit den vorbereiteten und akribisch gespeicherten Angelstellen ließen uns im Stich. So gelang uns am ersten Tag gerade mal der Fang eines Abendessens bestehend aus Lumb, Seelachs und Makrelen. Für die Kisten war zwar noch nichts dabei, aber egal, Schuld waren jedenfalls die Sonnenstürme, da waren wir uns einig.

Der zweite Angeltag fing wieder sehr sonnig und nur leicht bedeckt an. Diesmal wollten wir es wagen vor die Schären zu fahren, um die Unterwasserberge im Bereich des Paeleskoltan zu beackern. Dies sollte die richtige Entscheidung gewesen sein. Gleich beim ersten Ablassen der Köder stieg mir ein guter Pollack und 10 Minuten später noch ein schöner Köhler ein.

 

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Pollack – 78 cm – 3,75 kg

 

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Köhler – 86 cm – 5,45 kg

 

Rudi fing unmittelbar darauf auch noch einen schönen Dorsch mit 77 cm und 4,40 kg.

Reini, der im anderen Boot unterwegs war, legte noch einen drauf und fing auf einen RoyberJig im XL-Format einen starken Seeteufel.

 

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Jürgen gafft Reinis Seeteufel mit Bravour

 

Daneben fingen wir noch ein paar Küchendorsche und Unmengen kleiner Seelachse. Dieser Tag war mal genau im Sinne des Fischerstammtisches. Einige von uns hatten Pech mit Aussteigern und Fehlbissen, was Schade war, denn solche Tage sollten leider nicht die Regel dieser Angelreise werden.

 

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Reini filetierte seinen Seeteufel, als wenn er den ganzen Tag nichts anderes machen würde.

Am dritten Tag unserer Reise verschlechterte sich langsam aber sicher die Wetterlage und es sollte für den Rest des Aufenthaltes nicht mehr besser werden. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage lautete: Wolken – Regen – Wind zwischen 7 und 12 m/s.

Noch war es aber im Fjordeingang erträglich und wir fuhren einige Punkte in Campnähe an. Ich war mit Rudi allein im Boot und wir setzten eine gute Drift an einem Unterwasserberg in 30 m Wassertiefe an. Wir drifteten „bergab“ und bei ca. 70 Meter bekam Rudi einen starken Biss. Der Fisch zog trotz völlig geschlossener PENN Slammer 460 unbeeindruckt Schnur von der Rolle. Gerade als Rudi mir zurief, ich solle schnell einholen, denn er werde meine Hilfe beim Gaffen brauchen, fuhr auch ein kräftiger Schlag in meine Rute. Schnell stellte sich heraus, dass auch mein Fisch ein starker Gegner war. Ich hatte aber wegen der schnellen Abdrift meine DAIWA Sea Jigger 165 im Rennen und an der hing eine SHIMANO Stella 6000FA, gefüllt mit 20er PowerPro. Der Fisch hatte meinen RoyberJig im Seelachs-Design offenbar voll genommen und deshalb beschloss ich meinen Drill zu forcieren um Rudi helfen zu können, denn sein Fisch zog noch immer weiter gnadenlos Schnur von der Rolle. Ich habe meine Rolle schließlich auf ca. 7-8 kg Bremsdruck zugedreht und begann den Fisch raufzupumpen. So einfach wollte sich mein Gegner aber nicht geschlagen geben und im Mittelwasser angekommen zog er wieder gegen die gesamte Bremslast in Richtung Grund. Lange konnte er diese Power aber nicht aufrecht erhalten und nach ca. 10 Minuten konnte ich schließlich meinen ersten Heilbutt beim dritten Gaff-Versuch laden. Mit 91 cm und 8,98 kg zwar kein Riese, aber ein starker Gegner an der Jigging-Rute und ein perfekter Küchenfisch. Ein Gedanke schoss mir aber trotzdem durch den Kopf – wenn ein 10 kg Butt schon so einen TamTam veranstaltet, was wohl ein Bursche mit 50 kg oder mehr abhalten würde – hoffentlich werde ich mir diese Frage bei einer unserer nächsten Reisen selbst beantworten dürfen.

 

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unser 1. Heilbutt

 

Jetzt war Rudi auch schon fast soweit und kurz darauf glitt noch ein Dorsch mit 80 cm und 5,22 kg über die Bordwand ……. ?????????????

 

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Es ist uns Beiden ja nach wie vor ein Rätsel, wie dieser Fisch Rudis Ausrüstung derartig fordern konnte. Der Verdacht liegt Nahe, dass da noch ein weiterer Fisch am Beifänger im Spiel war, der es nicht bis ins Boot geschafft hatte.

Eines hatte sich aber auch gezeigt, dass die WFT Charisma Senso Pilk NC 120-420 Gramm in der Spitze viel zu weich ist um einen 400 Gramm – Pilker vernünftig angeln zu können. Nach der ganzen Aktion war auch noch der Spitzenring ab ….. naja, zum Glück haben wir solche Ersatzteile ja im Gepäck.

Im zweiten Boot erhielt endlich Gio mal den ersehnten Biss und sein Gegner ließ sich ganz schön bitten, bis er endlich doch an Bord angekommen war. Ein wunderschön gezeichneter „Nordsee-Leopard“ mit beachtlichen 8,90 kg bei 94 cm Körperlänge. Der schwerste Dorsch unserer Reise war „verhaftet“.

 

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der schwerste Dorsch der Reise

 

Nebenbei hatten wieder ein paar Küchendorsche gebissen und Jürgen fing auch noch einen schönen Dorsch. Alles in allem ein guter Fangtag auf See.

 

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Ab dem vierten Tag war an eine Ausfahrt vor die Schären nicht mehr zu denken. Unsere Einschätzung bestätigte auch der Kapitän des Kutters, den wir eigentlich für eine Ausfahrt gebucht hätten. Er kam nur kurz vorbei und ließ uns wissen, dass er bei solchen Verhältnissen die nächsten Tage sicher nicht mit uns zu den vorgelagerten Sandbänken rausfahren werde. Der Mann war ein alter Seebär und wusste die Lage sicher besser einzuschätzen, als wir.

Wir wollten aber trotzdem raus und Rudi hatte sich „seinen Dorsch“ schwer erarbeitet und deshalb freuten wir uns alle doppelt mit ihm.

Rudis Dorsch war mit 95 cm der größte seiner Art, den wir den ganzen Urlaub auf die Schuppen legen konnten. Mit einem Kampfgewicht von 7,80 kg war er aber im Vergleich zu Gio´s Fang ein schlanker Vertreter. An diesem Tag machten wir sogar eine zweite Ausfahrt, da der Regen nachmittags etwas nachgelassen hatte – unser Mühe wurde aber leider nicht belohnt.

Nachdem Gio´s Dorsch schwerer und Rudi´s um einen Tick länger war, vergeben wir heuer die „Dorsch-Krone“ an beide Angler – wir haben somit zwei Sieger in unserer internen Dorschwertung.

 

der längste Dorsch der Reise
der längste Dorsch der Reise

 

Während der nächsten Tage zeigte sich, dass innerhalb der Schären eigentlich nur Kleinfisch zugegen war. Da uns die „Wilderei im Fischkindergarten“ so gar nicht zusagte, hatten wir ein paar harte Tage. Es blieb bei einzelnen Küchenfischen und das sollte es auch schon gewesen sein. Die Strömung war mittlerweile so stark, dass wir selbst mit Bleigewichten von bis zu 700 Gramm bei 50 m Wassertiefe keinen ernsthaften Grundkontakt mehr halten konnten. Die angesetzten Driften war viel zu kurz, denn wir entfernten uns vom gewählten GPS-Punkt in ca. 5 Minuten bis zu 600 Meter. Da war guter Rat teuer, abgesehen davon, dass die Wellen für uns Süßwasser-Piraten doch ganz schön hoch waren. Zwar zählen Driftsäcke zu unserer persönlichen Grundausstattung für die Boote, aber der Seegang war uns zu rau um sie einsetzen zu wollen.

Zwischendurch war noch ein Ausfalltag zu verzeichnen, da blies der Sturm so stark, dass nicht mal an eine Ausfahrt zu denken war. Rudi und ich nützten die Gelegenheit für ein paar Würfe mit der Spinnrute an der Hafeneinfahrt. Wir fingen einige Dorsche und Seelachse bis ca. 50 cm, was auch diesen Nachmittag sehr kurzweilig gestaltete.

Eigentlich hätten wir unsere Fänge für das Abendessen mitnehmen sollen, aber die Fische hingen alle sehr weit vorne und ließen sich leicht releasen – also ließen wir sie Schwimmen.

Ein paar Nachläufer, die wir nicht zum Biss überreden konnten, hatten beachtliche Größen, also auch vom Ufer aus kann man hier die eine oder andere Überraschung erleben.

 

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Am letzten Abend vor unserer Abreise feierten wir mit Hannes seinen 40er. Wir hatten ihm in der Camp-Kneipe eine Torte backen lassen und ließen in kräftig Hoch leben. Hannes lud nicht nur uns sondern auch alle Einheimischen im Lokal auf ein Stück Torte ein. Die Norweger stimmten auch in die Geburtstagsfeier ein und schließlich spielte einer Ziehharmonika und sang gemeinsam mit der Köchin norwegische Lieder.

Es war ein unglaublich unterhaltsamer Abend, der wieder einmal die Gastfreundschaft und Geselligkeit der Norweger zeigte.

 

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Alles Gute lieber Hannes!

 

Am Tag der Abreise war – wie könnte es auch anders sein – der Regen verschwunden und der Wind abgeflaut ….. Was solls, davon ließen wir uns auch nicht mehr locken und nach einer doch langen Nacht des Feierns war Ruhe und gemütliches Packen angesagt. Die Abreise um 20.30 Uhr war für die Flugreisenden unserer Gruppe nicht so günstig, denn nach Ankunft um 00.30 Uhr am Flughafen in Trondheim mussten wir die Nacht bis zum Abflug um 06.30 Uhr überbrücken. Wäre ja nicht so schlimm, wenn es im Flughafen auch nur eine Sitzgelegenheit gäbe, auf der man Schlafen könnte. So waren alle „gerädert“ als wir endlich in den Flieger durften.

Der Rest der Heimreise lief nach Plan und so kamen unser Fänge wohlbehalten daheim an.

 

FAZIT:

 

Reiseveranstalter:

 

Die österreichische Reiseargentur „ANGEL- UND FISCHERREISEN“  ist auf Angelreisen mit Gerätetransport spezialisiert. Wenngleich die Gesamtkosten doch etwas höher ausfielen als bei eigener Buchung, waren wir sowohl mit der Organisation als auch mit der Reiseleitung sehr zufrieden. Es gab zu allen Anfragen immer eine Lösung und das ist, wie wir wissen, nicht alltäglich.

 

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Reiseleiter Karl DAMM – immer bestens informiert und mit Rat und Tat zur Stelle

 

Karl DAMM war Tag und Nacht zugegen und ihm war das Gelingen und das hervorragende Klima während der gesamten Reise zu verdanken. Er hatte immer gute Tipps zum Angelgebiet und für jedes Anliegen ein offenes Ohr. Dafür nochmals ein Dankeschön vom Zwettler Fischerstammtisch!

 

Camp:

 

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Das SETER BRYGGE – Angelcamp in Sætervik ist eine große und zweckmäßig ausgestattete Anlage. Der Inhaber Rune Sæther war immer irgendwo im Camp aufhältig und kümmerte sich um alle erforderlichen Anliegen. Der Benzin wurde direkt bis zur Haustür geliefert und auch bei Problemen mit den  Booten war er stets zugegen. Wir haben am 3. Tag unser Boot getauscht, da es das Gas nicht richtig annahm und das war sehr unangenehm wenn man schnell mal den Standort wechseln wollte. Außerdem fiel permanent das GPS/Echolot aus, was mich auch nicht glücklicher machte. Kurz mit Rune gesprochen und wir bekamen ein anderes Boot, wo alles in Ordnung war.

Wie in vielen Berichten schon erwähnt war der absolute Tiefpunkt der Anlage das Filetierhaus. Die Tische hatten keine Niro- oder Aluauflagen sondern waren lediglich aus Siebdruckplatten gefertigt. Es stank fürchterlich im gesamten Haus und die Abwässer rannen durch irgendwelche Löcher in den Wänden zurück in Richtung Fjord. Ich verstehe nicht, dass ordentliche Filetiermöglichkeiten noch nicht zum Standard gehören.

 

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hier ist Handlungsbedarf gegeben …….

 

Ansonsten muss man schon sagen, dass die Anlage gut in Schuss ist. Wenn man bedenkt, dass Rune hier fast eine „One-man-show“ betreibt ist das durchaus respektabel.

Die Unterkünfte waren absolut Spitze. Die Raumaufteilung sehr zweckmäßig, der Küchen- und Wohnbereich großzügig und sogar eine bequeme Ledercouch war vorhanden.

 

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Platz zum Relaxen und Kochen war ausreichend vorhanden.

 

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Da wir ja zum Angeln da waren, störte uns nicht, dass der vorhandene Fernseher nur einen norwegischen Fußball-Sender kannte. Stattdessen konnte man vom Wohnzimmer aus über die vorgelagerte Terrasse in den Hafen sehen, was uns wichtiger war. Wir waren 7 Mann in einem Haus mit einem Bad und einer Toilette, was zu manchem „Engpass“ führte, aber im Endeffekt auch kein Problem darstellte. Die Küchen waren gut ausgestattet und sogar ein Geschirrspüler war da. Also von unserem Quartier waren wir alle durchwegs begeistert.

 

Angelgerät:

 

Diesmal hatte sich relativ schnell herausgestellt, dass unsere Favoriten, nämlich Pilker von ca. 200 Gramm hier viel zu leicht waren. Zum Glück war der örtliche Laden mit einer ganz gut sortierten Köderecke versehen. Die SÖLVKROKEN- Pilker sind war dort zwar keine Schnäppchen, aber es waren alle guten Modelle auch in 400 Gramm erhältlich. Also haben wir uns dort beim alltäglichen Einkauf eingedeckt.

Mangels stärkerer Spinnruten mussten fast alle Angler bald auf die 30-lbs-Ruten umsteigen. Auch meine geliebte DAIWA Catalina PowerPilk kommt bei 400 Gramm an ihre Grenzen und die Köder lassen sich nicht mehr optimal führen. Hier schlug die Stunde meiner DAIWA Catalina Speed Stick 165.

Rudi hatte bei der Landung eines Fisches die Spitze seiner WFT Charisma Senso Pilk 120-420 „beleidigt“. Da ich immer eine entsprechende Auswahl an SIC-Ringen dabei habe, beschlossen wir die Rute zu „pimpen“. Wir kürzten die Rute um ca. 15 cm ein. Der Schnitt erfolgte nach dem 1. Zweigstegring (nach dem Spitzenring). Dort verbauten wir einen 4 mm Spitzenring und seither ist dies WFT wirklich eine Rute die auch 400 Gramm animieren kann.

Gefehlt haben uns diesmal Bleigewichte für Naturködermontagen bis zu 1000 Gramm. Diese waren auch im Camp bzw. im Shop nicht zu bekommen. Das „Zusammenhängen“ von mehreren leichteren Bleigewichten im gleichen Karabiner produzierte laufend Verwicklungen, worauf wir es wieder ließen.

Diesmal hatten sogar die 50 lbs – Ruten ihre Berechtigung, obwohl wir die schon fast zu Hause gelassen hätten. Auch die Ufer-Ausrüstung und die leichten Spinnruten waren diesmal im Einsatz.

Wir hatten einmal mehr einen herrlichen Urlaub! Für das Wetter kann schließlich niemand etwas und wenn der Wind etwas abgeflaut wäre, dann hätten sich unsere Kisten „gebogen“ vor lauter Filets. Wir sind sich einig, dass die Destination für Mittelnorwegen ein sehr gutes Potential an Großfisch aufweist.

SETER BRYGGE ist allemal eine Reise wert!

Viele weitere schöne Fotos vom Camp etc. findet ihr in der Rubrik GALERIE hier auf unserer Homepage.

© Wilfried Brocks 2012