FLATANGER 2015

Wie im Fazit zu unserer Seter Brygge Tour schon angekündigt, wollten wir bald wieder nach Mittelnorwegen zurückkehren, um dieser angeltechnisch äußerst interessanten Region jedenfalls eine weitere „Chance“ zu geben . Also führte uns die 3. Stammtisch-Norwegen-Reise wieder nach Mittelnorwegen in die Region Flatanger direkt zum Sportsfiske Kvaløyseter von Stefan Voigt.

Die Reiseplanung begann diesmal mit der Diskussion einer Grundsatzfrage. Bei unseren letzten Reisen kamen wir nicht umhin, einen gewissen „Stress“ zu entwickeln, unsere mitgebrachten Kühlboxen mit Fischfilet zu füllen. Die großen Pläne vor unseren Reisen in den Norden mal gezielt vor Ort einige Tage für die Jagd nach Rotbarsch, Leng, Seehecht oder Heilbutt zu reservieren und nicht nur den Filets hinterherzujagen, fielen bisher immer flach.

Die mögliche Lösung dieses Problems fand Rudi bei einer ausgiebigen Internet-Recherche in der Region Flatanger im Sportsfiske Kvaløyseter von Stefan Voigt. Stefan, der in den einschlägigen Norwegen Foren einen ausgezeichneten Ruf als Angelguide besitzt, sollte während unserer nächsten Reise für 3 Tage unser Guide sein. Das war auch für uns eine ganz neue Situation, denn bisher angelten wir in Norwegen ausschließlich auf eigene Faust.

Der Plan sollte also sein, dass wir während der drei Guiding-Touren mit Stefan die Kisten füllen und die übrigen Tage entspannt für alle möglichen Zielfische Zeit finden würden.

Der Plan war gut, leider sollte uns aber schlechtes Wetter und starker Wind einen Strich durch die Rechnung machen. Die Reise fand eher nach dem Motto – „… und erstens kam es anders und zweitens als man denkt…“ – oder „Ende gut – alles gut“ statt.

Hier kommt die gnadenlose Wahrheit zur 3. Stammtisch-Tour nach Norwegen:

Die Abreise fand am 26.07.2015 bereits um 03.15 Uhr in Zwettl beim Gasthaus Schierhuber statt. Stammtischbruder Hans erklärte sich dankenswerter Weise bereit, sich ebenfalls aus dem Bett zu schälen und das Team „Flatanger“ zum Flughafen Wien Schwechat zu chauffieren. Hier gleich ein großer Dank an meinen Nachbarn Michael, der uns gegen eine kleine Bierspende seinen Anhänger für den Transport zur Verfügung stellte.

 

Team FLATANGER 2015 im Reise – T-Shirt, designed by Jürgen

 

Der Flug über Amsterdam nach Trondheim verlief ohne Probleme und die Zeit verging sprichwörtlich wie im Flug. Schon während dem Umsteigen in Amsterdam kamen mir 45 Minuten Zeit relativ kurz für den Gepäcktransfer vor. Bei der Ankunft mussten wir dann auch leider feststellen, dass zwei Gepäcksstücke nicht mit uns nach Trondheim gekommen waren. Die nette junge Dame beim Lost&Found Service in Trondheim half uns bei der Aufnahme unserer „Vermisstenmeldung“ und dann ging es mit Sascha, der uns im Namen unseres Quartiergebers am Flughafen abholte, in Richtung Flatanger.

 

Team FLATANGER 2015 v.l.n.r.: Jürgen, Willi, Rudi und Max
Team FLATANGER 2015 v.l.n.r.: Jürgen, Willi, Rudi und Max

 

Es war Sonntag und ganz Mittelnorwegen im Dornröschenschlaf. Da wir über 2 Flüge mit je einem Sandwich abgefertigt wurden, plagte uns großer Hunger und ein nettes Gasthaus oder Restaurant war unser Begehr. Das war aber ganz offensichtlich ein größeres Problem als wir angenommen hatten. Während der ganzen 3-stündigen Anreise nach Flatanger war ausgerechnet eine McDonalds Filiale unsere einzige Option. Also rein und ab in die unendlich lange Reihe der vielen hungrigen Norweger. Nach Burger und Pommes ging es schließlich weiter.

Schon während der ganzen Anfahrt regnete es ununterbrochen und das sollte sich auch bei der Ankunft nicht ändern. Egal, wir waren so richtig guter Dinge und wollten auch gleich unser Equipment auspacken. Leider stellte sich heraus, dass zwar alle Koffer mit leeren Kühlboxen und vielen, wirklich vielen Aufbackbrötchen da waren, aber zwei Koffer mit Angelrollen, Equipment und der Funktionsunterwäsche fehlten. Egal, wir waren ja 4 Mann hoch und binnen kürzester Zeit wurde Ausrüstung und Equipment brüderlich aufgeteilt und alles war gut.

Der nächste unglaubliche Zufall wohnte bereits eine Woche schräg gegenüber auf unserem Grundstück. Unser Jugendfreund Thomas war mit seinem Kumpel Ingo schon früher mit dem PKW aus Österreich angereist. Die Jungs versorgten uns netterweise mit einem „Starter-Kit“ an Kartoffeln, Zwiebeln und Bier, denn am Sonntag gibt es in Norwegen grundsätzlich nichts zu kaufen. Jedenfalls kam es zu einem herzlichen Wiedersehen, denn einige von uns hatten Thomas viele Jahre nicht mehr gesehen. Wenn man bedenkt, wie viele Camps es in Norwegen gibt, ist es durchaus ein interessanter Zufall, dass sich Jugendfreunde die sich so lange nicht mehr gesehen haben, ausgerechnet im gleichen Camp wieder treffen.

 

Herzlicher Bier-Empfang in Kvaløyseter mit Ingo und Thomas
Herzlicher Bier-Empfang in Kvaløyseter mit Ingo und Thomas

 

Das Wetter blieb weiter schlecht und unser Quartiergeber Stefan Voigt kam kurz vorbei um uns willkommen zu heißen und die geplante Guidingtour um einen Tag zu verschieben. Der Wind war mit 7 m/s und mehr nicht geeignet um weite Ausfahrten zu unternehmen. Auch Ok, wir nutzen aber die Zeit und angelten ein paar Stunden im geschützten Bereich südlich vom Hafen Kvaløyseter. Ohne große Erwartungshaltung lautete die Mission – Gewöhnung ans Gerät und Fisch fürs Abendessen.

 

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Unser Wunsch sollte in Erfüllung gehen – es gab ein paar kleine Lengs, Köhler und Makrele zum Nachtmahl. Alles keine Riesen, aber ein nettes Mahl allemal.

 

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Am zweiten Tag gegen 15.00 Uhr war es schließlich soweit. Stefan kam mit seiner Arvor 215 AS namens „Seahorse“ zu uns in den Hafen und wir verluden Tackle und Ruten im Boot.

 

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Die ersten Stunden verbrachten wir auf dem „Hausriff“ Glasøygrunnen, wobei sich die Fänge in Grenzen hielten. Da das Wetter stabil schien, fuhr Stefan mit uns eine Stunde weiter offshore zu interessanten Untiefen weitab der Küste. Der für diese Region legendäre Leuchtturm Kya war immer südlich von unserem Standort zu sehen und ein Finnwal begleitete uns ein Stück auf unserem Weg.

 

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Das sollte die richtige Entscheidung sein. Bereits bei der ersten Drift knallte es auf die Überbeißermontagen. Ein guter Dorsch nach dem anderen ging an Bord.

 

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Zwischendurch waren auch Seelachse und ein starker Pollack, der an der Metermarke schrammte, dabei. Max bekam auf seine leichte Pilkrute einen starken Biss und der Gegner schwamm gemächlich seines Weges. Stefan war sofort klar, dass Max hier einen starken Heilbutt mit 50 kg plus am Band hatte. Leider hatte Max mit seinem leichten Outfit keine wirkliche Chance den Heilbutt zu bezwingen. Nach einigen Minuten löste sich der Fisch aber ohnehin im Drill. Offenbar war er auch nicht gut gehakt – schade.

Am nächsten Spot ging als Entschädigung wieder die Post ab. Wir fanden einen Köhlerschwarm, der aktiv von großen Dorschen bejagt wurde. Der erste Dorsch sprengte bereits die 15 kg – Marke und hatte 120 cm. Danach waren 2-3 Ruten gleichzeitig krumm und es kamen noch weitere Dorsche bis 18,5 kg an Bord.

 

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So schnell wie der Spuk begann, endete er auch wieder. Die Kisten waren voll und es war Zeit für die Rückfahrt. Ich hatte bei dieser sehr guten Ausfahrt leider einige gute Fische im Drill verloren, aber so ist das eben beim Angeln.

 

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Wir hatten noch eine lange Nacht vor uns, denn es dauerte bis 02.30 Uhr bis im Teamwork alle Fische filetiert, portioniert und eingefroren waren.

 

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Das Frühstück am 3. Tag fand erst gegen 10.00 Uhr statt. Gerade als wir den frischen Kaffee einschenkten, kam Stefan vorbei und teilte uns mit, dass die Windverhältnisse wieder unbeständig sein würden. Die 2. Guiding-Tour verschoben wir auf Donnerstag. Während Rudi, Jürgen und ich beschlossen unser Glück im Bereich des Riffs zu versuchen, blieb Max im Haus. Er sollte mit dieser Entscheidung Recht behalten. Die Windverhältnisse waren zwar nicht besonders gut, aber wir kamen trotzdem gut voran bis zu den guten Stellen am Glasøygrunnen. Es gelang uns aber nicht einen Biss zu bekommen. Die Top-Stellen waren auch auf dem Echolot regelrecht leergefegt und so fuhren wir nach 4 Stunden ohne nennenswerten Erfolg zurück in den Hafen.

Am Abend nach einer heißen Dusche, servierte Jürgen eine köstliche Fischsuppe und dazu tranken wir besten österreichischen Weißwein, den wir genau für diese Zwecke mitgebracht hatten.

 

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Stefan kam auch nochmal vorbei und teilte mit, dass die 2. Tour schon um 09.00 Uhr und nicht wie ursprünglich geplant erst um 14.00 Uhr beginnen werde. Also gingen wir früh zu Bett um auch fit für die Tour zu sein.

Donnerstag – Tag 4 – unserer einwöchigen Flatanger-Tour war angebrochen. Leider war es schon am Morgen sehr windig und grau in grau. Da war Stefan auch schon beim Frühstück zu Stelle und sagte das Guiding wieder ab. Wind und Welle waren einfach zu hoch auf der See und so packten wir uns zusammen um die Schären vor dem Camp nach Fisch abzusuchen. Diesmal versuchten wir unser Glück vorerst nördlich, auf einer Erhöhung zwischen zwei Inseln. Dort gelang es zumindest ein paar Küchendorsche zu fangen.

 

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Das Wetter wurde leider immer schlechter, Nebel und Wolken zogen auf und es regnete uns auch ein paarmal ordentlich ab. Stefan hatte Recht, heute wäre es unmöglich gewesen, vor dem Riff zu angeln.

 

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Wir fuhren zurück in den geschützten Bereich vor dem Camp. Dort gab es noch einen kleinen Dorsch für Jürgen und das wars dann. Nach etwa 7 Stunden Angeln eine ernüchternde Bilanz. Nach der Rückkehr ins Camp machten wir die Dorsche küchenfertig.

Genau da kam Stefan wieder vorbei und wieder gab es schlechte Nachrichten. Der Freitag sollte nun wettertechnisch der schlechteste Tag der ganzen Woche werden …… unglaublich …. . Die Hoffnung lag nun auf Samstag, da sollte der Wind endlich mal wieder abflauen.

Tag 5 unserer Reise begann wieder mit einem Update von Stefan zur Wettersituation. Am Freitag sollte es dabei bleiben, dass Wind bis 10 ms aus West kommen würde. Das hieß für uns, dass wir wieder nicht raus zum Riff kommen würden. Die Windverhältnisse am Außenriff wurden von Stunde zu Stunde schlechter und so beschlossen wir einhellig einen ¨Ruhetag¨ einzulegen. Jürgen nützte die Zeit für eine kleine Wanderung auf den nahe gelegenen ¨Walbuckel¨. Rudi und Max kauften noch ein paar Lebensmittel ein und ich blieb daheim auf der Couch.

Jürgen verdanken wir die herrlichen Bilder, die er bei seiner Wanderung aufnahm.

 

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Für unseren letzten Tag in Kvaløyseter sah es so aus, als ob wir ab 06.00 Uhr tatsächlich nochmal die Chance hätten mit Stefan eine Tour zu unternehmen. Die Wettervorhersage war gut und der Wind sollte schon früh am Morgen auf 3-4 ms abflauen.

Samstag, der letzte Tag unseres Aufenthalts startete bereits um 04.30 Uhr. Als wir aus dem Fenster sahen, schwand unsere Hoffnung zunehmend. Starkregen und böiger Wind machten uns nicht gerade Lust auf eine Ausfahrt. Die Situation besserte sich bis 06.00 Uhr nicht merklich. Stefan war wie vereinbart pünktlich bei uns am Steg. Wir schnappten unser Angelzeug und fuhren durch die hohe Dünung raus zum Riff.

 

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Stefan Voigt auch bei Schlechtwetter gut drauf
Stefan Voigt auch bei Schlechtwetter gut drauf

 

Eine Wetterfront aus Richtung Nord machte Stefan sichtlich Sorgen und die Fische wollten auch nicht beißen. Nach etwa einer Stunde Wind und Regen beschloss Stefan mit uns weiter unter Land zu fahren, da unter den herrschenden Verhältnissen ein vernünftiges Angeln nicht mehr möglich war.

 

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Eigentlich hatten wir uns schon damit abgefunden um 08.00 Uhr wieder im Hafen zu sein, als der Wind doch endlich nachließ und ein heller Streif am Horizont Stefan noch einen Versuch wagen ließ. Zurück am Riff wurde es mit Wind und Regen viel besser und am späten Vormittag kam sogar die Sonne raus.

Leider hatten wir den Fisch noch immer nicht gefunden. Alle Unterwasserberge waren leer – kein Futterfisch auf dem Echolot ersichtlich. Auch gelegentliche Versuche brachten keinen Biss. Stefan gab aber nicht auf und fand schließlich südlich vom Riff einen Spot auf dem reichlich Kleinköhler vorhanden waren. Ruten raus und es dauerte nur kurz bis die ersten Bisse kamen. In relativ kurzer Zeit fingen wir einige gute Dorsche um die10 kg.

 

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Max, der schon bei der ersten Guiding-Tour die größten Fische auf die Planken legen konnte, legte schon wieder einen richtig guten Dorsch mit einer Körperlänge von 130 cm und etwa 16,5 kg vor.

 

Nicht der schwerste, aber mit 130 cm der längste Dorsch der Reise
Nicht der schwerste, aber mit 130 cm der längste Dorsch der Reise

 

Bei der nächsten Drift war seine Rute schon wieder krumm und diesmal war bald klar, dass der Gegner ein Heilbutt sein könnte. So war es auch – nach ein paar Minuten kam ein schön gefärbter Heilbutt mit ca. 10 kg an Bord. Das war die Revanche für den verlorenen Butt vom Dienstag.

 

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Wir fingen nun alle gute Fische und jede weitere Drift brachte Bisse. Max legte natürlich noch einen Dickdorsch mit 15 kg nach. Da muss man schon sagen – Max hat uns bei dieser Reise in Grund und Boden geangelt.

 

Dickdorsch von Max - präsentiert von Rudi und Jürgen
Dickdorsch von Max – präsentiert von Rudi und Jürgen

 

Zwischendurch konnte sich Stefan ein Kopfschütteln nicht verkneifen, wenn wir bei jedem guten Fisch eine Fotosession ansetzten anstatt weiter zu angeln. Aber so sind wir halt, wir wollen auch schöne Fotos von unseren Fängen und wenn dann unterm Strich ein paar Fische weniger in den Kisten liegen, ist das für unser Team auch OK.

Als wir gegen 14.00 Uhr wieder bei strahlendem Sonnenschein Richtung Flatanger fuhren, waren die Kisten wieder voll mit Dorsch und Butt. Damit hatte es Stefan geschafft bei zwei wettertechnisch schwierigen Touren doch noch all unsere Fischkisten mit Filet zu füllen. Damit hatten wir eigentlich gar nicht mehr gerechnet.

 

Stefan braucht eindeutig größere Fischkisten ;-)
Stefan braucht eindeutig größere Fischkisten 😉

 

FAZIT:

 

Das Quartier:

 

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Man kann mit Fug und Recht sagen, dass wir nie besser in Norwegen gewohnt haben, als in Stefans neuem Haus in Kvaløyseter. Das Erdgeschoß hat einen großen Küchen-Ess- und Wohnbereich, der direkt in auf eine große Terrasse führt.

Die Ausstattung der Küche ist bemerkenswert und es sind Geschirr, Besteck und Gläser für mindestens 10 Personen vorhanden. Die Mitnahme unserer Pfannen hätten wir uns sparen können. Die Küche ist  geräumig genug für 3 – 4 Köche.

 

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Weiters befinden sich im Erdgeschoß ein Trockenraum und 2 helle, freundliche Bäder mit WC.

 

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Im 1. Stock sind die 4 Schlafzimmer (2 x 2 Betten und 2 x 3 Betten). Eine Maximalbelegung mit 8-10 Anglern ist sicher kein Problem, wobei es mit 10 Mann sicher etwas „kuschelig“ wäre. Für 4 Angler ist das Haus der pure Luxus.

 

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Die Aussicht von der Terrasse auf das Überlaufbecken des Hafens könnte zwar besser sein, aber man kann nicht alles haben und das ist auch nicht zu ändern.

 

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Das Filetierhaus liegt nur wenige Meter vom Haus entfernt und die Kühlmöglichkeiten sind in der Garage daneben.

 

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Das Filetierhaus ist – sagen wir mal soweit ok – aber da ist noch Platz nach oben. Die Tische sind durchaus in Ordnung – das Hauptproblem sind aber die Abläufe. Die sind leider so klein dimensioniert, dass sie sehr leicht verstopfen. Also besser gut darauf achten, dass wirklich keine Fischabfälle in den Ablauf kommen sonst „steht“ das Wasser.

Vom Haus zum Hafen sind es ca. 150 Meter. Für den Transport von Equipment und Fängen stehen kleine Rollwagen zur Verfügung, die das Unterfangen sehr erleichtern. Somit ist die Distanz zu den Booten überhaupt kein Thema.

 

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Die Boote:

 

Wir haben die 2 neuen Kaasbøll Boote mit 75 bzw. 50 PS Außenborder gemietet. Beide Boote sind mit Lowrance HDS 5 Echolot / Kartenplotter ausgestattet und hervorragend in Schuss.

 

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Die Boote liegen auch bei höheren Wellen sehr gut im Wasser und lassen sich gut manövieren. Damit lassen sich auch die ca. 9 km bis zum Glasøygrunnen sicher rausfahren.

 

Das Revier:

 

Flatanger ist ein hervorragendes Angelrevier in Mittelnorwegen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt allerdings draußen vor den Schären und fängt beim Hausriff „Glasøygrunnen“ erst an. Die richtig guten Stellen liegen noch 1 Stunde weiter offshore und mit Kleinbooten birgt so eine weite Ausfahrt durchaus ein gewisses Risiko.

 

Angelgerät:

 

Ruten:

Bei den Angelruten hatten wir sowohl unsere bewährten Stöcke, als auch eine Range von Neuheiten mit dabei.

Neuanschaffungen, die das erste Mal in Norwegen dabei waren:

  • ILLEX Grey Tyrant 230XH
  • XZOGA Taka Pi 7523
  • SMITH Offshore Stick KGS 70mh
  • JIGGING MASTER Three Kings Special, 200 gr. custom
  • JIGGING MASTER Three Kings Special, 300 gr. custom
  • XZOGA Rod Taka CS 350-56

 

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Die Illex Grey Tyrant konnte ich leider zu wenig testen, denn die Dünung war selbst zwischen den Schären so stark, dass Köder unter 200 Gramm kaum zu fischen waren. Nicht mal die Evergreen Tungsten Jigs  erfüllten den Zweck wirklich gut.

Die Xzoga Taka Pi 7523 und die Smith KGS 70mh waren die optimalen Geräte für Jigs um die 200 Gramm. Diese Ruten kamen auch offshore beim Guiding zum Einsatz und lieferten Drills der Extraklasse. Gepaart mit Stellas bzw. TwinPower SW´s in der Größe 4000/5000 sind das meine Lieblingswaffen in Norwegen.

Die Jigging – Ruten  von Jigging Master und Xzoga mit 300 bzw. 350 gr. waren fast ein wenig zu schwer und auch einen Tick zu kurz für die Angelei vom Guidingboot. Da hätte sich auch der dicke Großbutt ohne Probleme dran verirren können. Selbst die Dorsche jenseits der 18 kg – Marke waren für diese Ruten keine nennenswerten Gegner.

Köder:

Bei den Ködern waren Pilker erfolgreicher als  Gummiköder. Das lag aber primär daran, dass wir viel Überbeißer-Montagen angelten. Die Klassiker von Sølvkroken, Eisele und Speedy erledigten den Job bestens, wobei ich einige gute Fische im Drill verlor. Nachdem alle Köder auf Owner St-66 umgeriggt waren, gab es auch keine Aussteiger mehr im Drill. Ich habe das Gefühl, die Owner schlitzen nicht so schnell aus wie die Original-Haken, da sie um einiges dickdrähtiger ausgeführt aber trotzdem höllisch scharf sind.

Gut gefangen haben aber auch die Sandaal Imitate von Royber Jig ( pink pussy) und von Savage Gear (grün/silber glitter).

An den Tagen wo wir uns nur hinter den Schären „rumdrücken“ konnten war mein erfolgreichster Köder der Evergreen Tungsten Jig (silber, 130 gr.). Sogar die Lengs standen auf das Modell.

 

Betreuung vor Ort und Guiding:

 

Mit Stefan Voigt ist man in Flatanger bestens aufgehoben. Wir konnten zwar nicht alle gebuchten Guidingtouren nutzen, aber für schlechtes Wetter kann niemand was. Besonders fair fanden wir, dass die nicht genutzten Ausfahrten rückerstattet wurden.

Zweimal täglich bekamen wir die neuesten Updates über die Wind- und Wetterverhältnisse in der Region und somit wussten wir auch, wohin wir uns gefahrlos wagen konnten.

Stefan gibt beim Guiding nicht auf, bis seine Gäste am Fisch sind. Durch seine ruhige und äußerst kompetente Art ist Stefan auch ein sehr guter Tipp für alle Anfänger, die ihre Erfahrungen lieber mit professioneller Hilfe machen möchten. Bei Stefan an Bord wird viel mit Pilkern und Überbeißertechnik geangelt. Da reichen eine 30 lbs Bootsrute und ein paar Pilker von 200-400 Gramm für die ersten Schritte in Norwegen aus.

Ich bevorzuge zwar grundsätzlich eher die ¨Do it yourself – Variante¨, muss aber sagen, dass ich die Ausfahrten mit Stefan sehr genossen habe. Wir haben wieder einiges gesehen und gelernt, das wir künftig bei unseren Touren umsetzen können. Obwohl wir ja unsere Stammtischtouren grundsätzlich immer zu neuen Zielen planen, könnte ich mir sehr gut vorstellen wieder mal bei Stefan in Flatanger vorbeizuschauen.

Der Zwettler Fischerstammtisch wünscht Stefan Voigt und seinem Team noch viel Erfolg und möglicherweise sehen wir uns mal wieder im Sportsfiske Kvaløyseter.

Für nähere Infos lohnt sich ein Besuch der Stefans Homepage:

http://www.angelninflatanger.com/de/

Viele weitere schöne Fotos von unserer 3. Norwegen-Reise findet ihr in der Rubrik GALERIE hier auf unserer Homepage.

© Wilfried Brocks 2015