STAUSEE OTTENSTEIN / EISFISCHEN 2012

Das Waldviertel, dem Rest von Österreich bekannt für seine tiefen Temperaturen zur Winterzeit ist eigentlich prädestiniert für die Eisangelei. Leider ist diese spannende Art des Angelsports aber kaum wo erlaubt. Umso positiver war der gesamte Fischerstammtisch gestimmt, dass gerade unser „Hausgewässer“, der Stausee Ottenstein diesbezüglich eine  Pionierrolle eingenommen hat. Also raus den Norwegen-Floatation-Suit aus dem Kasten und auf zum See.

 

v.l.n.r.:  Willi, Reini, Karl, Jürgen, Rudi, Max und unser Guide Bernhard
v.l.n.r.: Willi, Reini, Karl, Jürgen, Rudi, Max und unser Guide Bernhard

 

Unter fachkundiger Leitung von Mag. Bernhard Berger (http://www.stauseefischer.at/) ist Eisangeln am Stausee Ottenstein ein Erlebnis, das lange in Erinnerung bleiben wird. Vom Eisbohrer bis zur Sicherheitsausrüstung und von der Eisangel bis zum Köderfisch ist alles im Paket inbegriffen. Man erspart sich jegliche Zusatzkosten für Angelgerät und ist trotzdem bestens gerüstet.

Am 19. Februar 2012 war es schließlich soweit. Die kälteerprobten Vertreter des Zwettler Fischerstammtisches trafen sich mit Bernhard im Gasthaus Hanni, nicht weit vom See entfernt, zu einer kurzen Einweisung. Die geäußerten Bedenken, dass sich das leichte Tauwetter der letzten beiden Tage negativ auf die Tragfähigkeit der Eisdecke ausgewirkt haben könnten, zerstreute Bernhard gleich wieder. Er tippte auf eine Eisdicke von ca. 35 cm, was sich später sogar als Minimum herausstellen sollte.

Der Stausee Ottenstein speist ein Wasserkraftwerk und deshalb hat der Wasserspiegel relativ starke Schwankungen. Wenn man zum  See kommt, flößen die Bruchkanten und Risse am Ufer doch mal gehörig Respekt ein. Man hört es auch an und wann ganz schön Knacken, aber keine Sorge das Eis würde sogar mit einem PKW zu befahren sein.

Bernhard hatte alles Equipment dabei und verlud beim See alles auf einen Schlitten. Wir hatten lediglich einen Tisch und ein paar Fischersessel mit. Ach ja und den Gaskocher für den obligatorischen Glühwein natürlich, ohne warme Getränke wollten wir schließlich nicht am Eis verweilen.

Zuerst ging es aber mal an die Arbeit – Eislöcher bohren ist ein schweißtreibendes Unterfangen und nicht im Preis inbegriffen. Also los, selbst ist der Eisangler. Spätestens jetzt zeigte sich, dass das Eis locker überall nahezu 40 cm Stärke aufwies. Wir bohrten einige Eislöcher beim Eingang zur Mitterreither Bucht, wo wir unser „Basislager“ einrichteten. Nachdem das erledigt war, kamen noch einige Löcher in Seemitte dazu, wo wir Köderfische an „Raubfisch-Eisfallen“ zu Wasser ließen.

Die übrigen Löcher für die aktive Angelei fütterten wir noch mit Nass und Trockenfutter vor.

Bei diesen Arbeiten wurde uns dann doch ganz schön warm im Norwegen-Floater, aber auch hier bewährte sich das Kleidungsstück bestens.

 

Jürgen

 

Es dauerte nicht lange, da ließen sich schon die ersten Fische an den vorgefütterten Eislöchern drillen.

 

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Der Fangerfolg stellte sichbald ein. Es waren vorwiegend Güster und ein paar Brassen, die vorsichtig die Köder nahmen.

Bei der aktiven Angelei mit Vertikalködern und Zockern konnte ich gleich beim ersten Versuch einen kleinen Zander zu einem Ausflug aus dem Wasser überreden – zwar kein Riese, aber doch ein Achtungserfolg.

 

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Den Fisch des Tages drillte zweifellos unser Karl, der das Glück hatte einen Karpfen an der Eisangel zu erwischen. Das war ein schönes Erlebnis mit dem wir nicht gerechnet hatten.

 

Rudi, Karli und der Fang des Tages
Rudi, Karli und der Fang des Tages

 

Zwischenzeitlich hatte sich auch unser Catering vom Gasthaus Schrenk am Ufer eingefunden und wir holten schnell die Thermobehälter mit Rindsuppe, Backhendl und Kartoffelsalat – tja, so luxuriös kann Eisangeln sein.

 

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Max erwischte schließlich noch einen kleinen Barsch und damit war fast die gesamte Fischpalette des Stausees schon durchs Eisloch geflutscht.

 

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Einzig die größeren Zander ließen sich nicht zum Landgang überreden und so blieben unsere „Raubfisch-Fallen“ diesmal leider leer.

 

Hechtfalle

 

Nähere Infos zum Eisfischen auf dem Stausee Ottenstein sind auf der Stauseefischer-Homepage von Mag. Bernhard Berger zu finden:

http://www.stauseefischer.at/

© Wilfried Brocks 2012