STAUSEE OTTENSTEIN

Der Stausee Ottenstein kann getrost und mit ruhigem Gewissen als „Hausgewässer“ des ZWETTLER FISCHERSTAMMTISCHs bezeichnet werden. Einige unserer Mitglieder befischen den Stausee schon seit vielen Jahren mit mehr oder weniger Erfolg. Manche von uns haben in diesem Gewässer ihren Traumfisch gefangen, andere bleiben regelmäßig „Schneider“. Je nach Laune unseres Hausgewässers gibt es Fisch her oder auch nicht!

Wie auch immer, wer einmal erlebt hat, wenn die Sonne über dem Stausee aufgeht und die Natur zum Leben erwacht, der ist „verzaubert“ und kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit immer wieder hierher zurück zu uns ins Waldviertel.

 

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Wenngleich Rudi und ich zumeist hinter den mächtigen Hechten und Zandern her sind, so darf auch nicht verheimlicht werden, dass der Karpfenbestand hervorragend ist und der Wels sich im Vormarsch befindet.

 

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Auch Barsche werden nach einigen kargen Jahren wieder in guten Größen gefangen.

 

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Der Stausee Ottenstein teilt sich in mehrere Reviere, die sich auch durch ihre Eigenheiten unterscheiden.

Unser  altes Stammrevier ist das „3er“. Das Revier 3 beginnt am Einlauf des großen Kamps und endet nach dem sog. „Deckerspitz“. Damit ist das 3er das erste Revier des Sees. Mit dem Einlauf und nicht ganz so großen Wassertiefen ist dieses Revier vor allem zu Saisonbeginn im Vorteil. Im Sommer hat es die „Nase vorn“ da sich so ziemlich das gesamte Revier im Truppenübungsplatz Allentsteig befindet und damit Militärisches Sperrgebiet ist. Einfahrt ist nur für Lizenznehmer mit Einfahrtsbewilligung der Militärverwaltung gestattet. Damit ist man vor Badegästen, Bootstouristen, Surfern etc. sicher und kann in Ruhe seinem Hobby frönen.

Seit einigen Jahren ist auch der Rapfen im Stausee Ottenstein heimisch. Es werden immer wieder kapitale Exemplare gefangen.

 

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Willi mit Rapfen, 83 cm, 5,40 kg

 

Im Anschluss an das Revier 3 befindet sich das legendäre Revier 2, das wir in den letzten Jahren regelmäßig befischen. Dieses Revier zeichnet sich durch viele Buchten, Einläufe und eine gewaltige Größe aus. Dieses Revier reicht bis zur Bootsvermietung Ottenstein und hat damit eine wirklich große Ausdehnung. Kein Wunder, dass in diesem Revier auch jährlich Traumfische gelandet werden. Speziell zu Saisonende hat man in diesem Revier durch die größere Wassertiefe gute Chancen noch einen guten Zander beim Angeln mit Köderfisch an den Haken zu bekommen.

 

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Rudi mit Top-Zander, 94 cm, 8,04 kg

 

Nach der Stauseebrücke schließt dann noch das Revier 4 an, das auch einiges zu bieten hat.

Man sieht schon die Qual der Wahl wo man schließlich mit einer Jahreslizenz zuschlagen soll. Es gibt natürlich auch diverse Kombi-Lizenzen mit und ohne Schleppfischen, die sich aber preislich etwas höher niederschlagen.

Der Ehrlichkeit halber sei jedoch noch verraten, dass Erfahrung auf dem Stausee die halbe Miete ist. Viele Gastfischer reisten schon ohne auch nur einen „Fischkontakt“ wieder ab. Wer die Eigenheiten des Sees nicht über Jahre kennt, wird im Regelfall nur Zufallsfänge nach Hause bringen. Ein vernünftiges Fischen im Stausee ist auch nur mit einem Boot möglich. Im Nahbereich gibt es private Vermieter, Gasthäuser und Hotels die Boote für Tageskartenfischer anbieten.

Beim Schleppfischen haben schon einige von uns einen schönen Hecht auf die Schuppen legen können. Die Masse der Fische der letzten Jahre hatte zwar das Brittelmaß von 70 cm deutlich unterschritten, aber alle Jahre wieder hat man die Chance einen Hecht der „Meter-Klasse“ zu drillen und manchmal geht der Kampf auch zugunsten des Fischer aus.

Ich habe meinen mit Abstand größten Hecht auch nur gesehen, bevor er sich lautstark mit einem „Platscher“ wieder in die Tiefen des Sees verabschiedete. Das tut zwar momentan schon weh, aber trotzdem ist es schön zu wissen, dass so kapitale Hechtdamen im See ihr Unwesen treiben. Außerdem weiß man ja, dass man im nächsten Jahr wieder eine Chance bekommt und vielleicht klappt es ja diesmal!

 

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Willis erster Meterhecht – 105 cm – 7,45 kg

 

Wie ist der gesamte Stausee auch ein exzellentes Karpfengewässer. Unser Max ist der Ansitzangler mit „Sitzfleisch“ des Stammtischs. Seine Fänge sind alle Jahre wieder ganz beachtlich und einige Fische jenseits der 10 Kilo gingen schon auf sein Konto. Dass dieser Erfolg natürlich auch viel Arbeit bedeutet, muss auch erwähnt werden. Denn ohne entsprechendes Anfüttern und Pflegen eines Angelplatzes sind solche Erfolge nur Zufall.

 

Schuppenkarpfen – 13,45 kg

 

Beim herbstlichen Barsch- und Zanderzupfen werden Rudi und ich zwar oft nur mit untermaßigen Fischen belohnt, dafür ist die Schönheit der Natur immer wieder einzigartig.

 

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Der sogenannte Mittags- oder Umkehrfelsen

 

Speziell im Spätherbst fahren wir gerne raus ins Revier um beim Schleppen, Verktikalfischen und Ansitzangeln unser Glück zu versuchen. Das Glück der Tüchtigen war uns dabei oft schon hold.

 

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wunderschön gezeichneter Hecht der die Metermarke nur knapp verfehlte

 

Jedes Jahr harren wir bis zum letzten Drücker auf dem Stausee aus, um auch alle Chancen auf große Raubfische zu wahren. An machen Tagen trotzen wir hier auch erheblichen Minusgraden.

 

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Am Ende jeder Saison pflegen wir unsere Boote, wintern sie ein und freuen uns schon auf den 1. Mai des Folgejahres. Dann sind wir pünktlich wieder zurück auf „unserem Stausee“ und starten in die nächste Saison – immer und immer wieder.

 

© Wilfried Brocks 2007 – 2014